„Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen über die Dinge“(Epiktet)
Der „Gründervater“ der Kognitiven Verhaltenstherapie ist der Amerikaner Albert Ellis. In den 70er und 80er Jahren wurde sein Therapieverfahren die Rational-Emotive-Verhaltenstherapie (REVT) vor allem in den USA unter der damaligen Bezeichnung RET bekannt. In den USA wird er bei Fachleuten, wie in einer Reihe von Befragungen belegt werden konnte, neben Sigmund Freud und Carl Rogers als einer der einflussreichsten Psychotherapeuten des Jahrhunderts wahrgenommen.
Die Rational-Emotive Verhaltenstherapie (REVT, vormals RET) ist damit die älteste und erste Kognitive Verhaltenstherapie.
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist ein modernes, wissenschaftlich sehr gut geprüftes Psychotherapieverfahren mit nachgewiesener Effizienz und Wirksamkeit. Sie ist als Kassenleistung anerkannt und wird in der Regel von Krankenkassen finanziert
Aktuell ist es in Deutschland so, dass die REVT als kognitive Verhaltenstherapie unter dem Dach der Verhaltenstherapie anerkannt ist und die Krankenkassen sie in diesem Rahmen finanzieren. In den 90er Jahren benannte Albert Ellis das Verfahren von RET in REVT (Rational Emotive Verhaltenstherapie) um. Dies ist insofern wichtig, als sie seitdem als Teil der Verhaltenstherapie betrachtet wird. In Deutschland wurde ihr im Jahre 1991 in Folge umfangreicher Untersuchungen (Forschungsgutachten des Bundesgesundheitsministeriums) der Status eines zweifelsfrei nachgewiesen wirksamen Verfahrens zugestanden.
Auch wenn die REVT heute methodisch korrekt unter die Verhaltenstherapie subsumiert wird, liegt die Betonung darauf, dass sie – wie z.B. die Gestalt- oder Gesprächstherapie – vor allem auch eine humanistische Psychotherapie ist.
Die Rational-Emotive-Verhaltenstherapie bewirkt, dass der Patient zunehmend Fähigkeiten entwickelt, sich über seine inneren Zusammenhänge klarer zu werden und ermutigt ihn, in Therapiesitzungen und durch konkrete Übungen, positive Veränderungen zu festigen. Im Kern ist die REVT ein relativ einfaches Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe.
Im Menschenbild der REVT wird der Mensch als aktiver Gestalter seiner inneren Wirklichkeit angesehen, indem er bewusst oder unbewusst innere Haltungen und Bewertungen annimmt und sich damit ein Bild oder man kann auch sagen sein Bild von der Welt in sich konstruiert. Emotionen werden als Konsequenz dieser inneren „Selbstkonstruktion der Wirklichkeit“ angesehen. Eigene Einstellungen, Haltungen und Bewertungen können hilfreich oder schädlich für uns sein. Die Hauptaufgabe eines Therapeuten besteht folglich im Hinterfragen schädlicher innerer Bewertungen, um dem Patienten den Freiraum zu schaffen, sich ihrer bewusst zu werden und sie gegebenenfalls zu korrigieren.
Häufig ist es so, dass Menschen sich eher als „emotionales Opfer“ der äußeren Lebensbedingungen sehen. Die REVT widerspricht dieser Annahme vehement. Sie sieht den Menschen nicht als bloßes Objekt, sondern als Subjekt seiner inneren Wirklichkeit. Erstens schafft dies Freiräume, das eigene Fühlen und Handeln besser zu gestalten und zweitens beinhaltet es auch Verantwortung. Die „Eigenverantwortlichkeit“ für seine Gefühle zu erkennen, bedeutet in der Psychotherapie, die emotionale Opferrolle abzulegen und die eigene „innere Welt“ aktiv und angemessen – mit Unterstützung des Therapeuten – umzugestalten. Nicht zu verwechseln ist die REVT mit dem so genannten „positiven Denken“. Und es geht erst Recht nicht darum sich eine neue, schöne innere Welt zu phantasieren. Krankmachende Gefühle, wie z.B. Depressionen sind im Sinne der REVT die Folge übertriebener, verzerrter, nicht hilfreicher innerer Bewertungen und Haltungen. Folglich geht es um eine realistischere und hilfreichere Sicht und die Fähigkeit, zufriedener in dieser Welt leben zu können.
Anhand des ABC-Modellswerden dabei Auslöser,Bewertungsmuster und die daraus resultierenden Consequenzen aufgedeckt und bearbeitet.
Der Klient lernt, das ABC-Modell selbständig in verschiedenen Lebensbereichen anzuwenden und wird so nach erfolgreich abgeschlossener Therapie zu seinem eigenen Therapeuten.
Inhalte:
- Theorie: Was ist die REVT und was kann sie leisten?
- ABC-Modell
- therapeutische Strategien
- Therapieverlauf
- Vermittlung der Methode an zukünftige Klienten
- Praxisübungen mit Fallbeispielen
Die Ausbildung(insg. 64 UE) richtet sich an Heilpraktiker (Psychotherapie) und Anwärter auf diesem Gebiet, die lernen wollen, Ihren Klienten mit einer klar strukturierten Methode zu einer gesünderen, erfolgreicheren Denkweise und Einstellung im Leben zu verhelfen sowie Probleme oder Störungen zu beseitigen.
Für Teilnehmer, die nicht therapeutisch arbeiten (z.B. Psychologische Berater, Coach ohne Heilkundenachweis, kann der Abschluss-Titel „Rational Motive Cognitive Coach“ verliehen werden.
Nächste AUSBILDUNG in Kognitive Verhaltenstherapie nach A. Ellis START wieder 2020
Nächster Lehrgangsbeginn 2020/2021 REVT Grundkurs :
23. und 24.05.2020, 11. und 12.07.2020, 26. und 27.09.2020, 24. und 25.10.2020,
Zeit: Jeweils 9:00 bis 16:00 Uhr
Informationen siehe: