TEIL 2 der LEBENSSTATIONEN von Dr. med. Samuel HAHNEMANN

Wir gedenken dem Begründers der Homöopathie und damit auch der „Woche der Homöopathie“!

Ihr Dr. Michael B. Leisten, HP

…….Einer seiner größten Widersacher soll über ihn gesagt haben: „Hahnemann wäre ein großer CHEMIKER geworden, wenn er sich nicht dazu entschieden hätte, ein großer Quacksalber zu werden.“

     Aber diese Kritik entbehrt der Grundlage; denn Hahnemann belegt an der Kasuistik seines Patienten Klockenbring, daß er hervorragende ärztliche Fähigkeiten besitzt.

     „Striche zur Schilderung Klockenbrings während seines Trübsinns“ (Deutsche Monatszeitschrift Februar 1796) (Stramonium-Fall)

     In diesem Jahr bündeln sich seine Gedanken erstmalig in Form eines theoretischen Konzepts.

     1796 ist das Geburtsjahr der Homöopathie. 

     Hahnemann veröffentlicht in Königlutter seine Arbeit: „Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen nebst einigen Blicken auf die bisherigen“ (1796 Königslutter, Hufelands Journal BD. II)

     Diese Arbeit ist Grundlage für das „Organon der rationellen Heilkunde“ (Leipzig 1810).

     1805 befindet sich Hahnemann in krassen Wiederspruch zur orthodoxen Medizin. Seine revolutionäre Arbeit über die Prüfung von Arzneien an Gesunden: „Fragmenta de viribus medicamentorum positivis sive in corpore sano observatis“ (1805 Leipzig), Grundlage für die „Reine Arzneimittellehre“ (1811 Dresden), wird begleitet durch „Aesculus auf der Waagschale“ sowie „Heilkunde der Erfahrung“, (beides Leipzig 1805).

     In den nun folgenden Jahren entwickelt Hahnemann Theorie und Praxis der Homöopathie weiter zu einer in sich geschlossenen Therapie. Er steht in regem Kontakt mit den medizinischen Autoritäten seiner Zeit. Zwischen 1811 und 1821 hält er Vorlesungen über Pharmakologie in Leipzig. Seine Habilitation trägt den Titiel „De Helleborismo veterum“ (Über die Christrose bei den Alten) Leipzig 1812. Um den Doktor schart sich eine Gruppe von Ärzten und Wissenschaftlern, die der Homöopathie fasziniert aber auch skeptisch gegenüberstehen.

     Professor Hecker aus Berlin beginnt 1810 das öffentliche Kesseltreiben gegen Hahnemann. Seine Kritik an Hahnemann faßt er in einer derart rüden und beleidigenden Form ab, daß sich das Lager endgültig spaltet. Die Allopathen sehen einen Scharlatan in ihren Reihen. Die Apothekerzunft befürchtet Umsatzeinbußen. Feldmarschall Prinz Schwarzenberg begibt sich im Jahre 1819 in Hahnemanns Behandlung und stirbt unter seiner anfangs erfolgreichen Behandlung im Jahr 1820. Die Situation in Leipzig spitzt sich immer mehr zu. Hahnemann verläßt Leipzig und zieht auf Einladung des Fürsten Ferdinand von Anhalt-Köthen nach Köthen. Im Alter von sechsundsechzig Jahren (1821) findet Hahnemann in Köthen erstmalig einen Platz, an dem er lange Jahre leben wird. Seine Frau stirbt 1830. Hahnemann lebt mit seinen Töchtern zusammen. Seit dieser Zeit hat er nie mehr die wirtschaftlichen Sorgen der jungen Jahre. In den nächsten Jahren erscheint das Organon in erneuter Auflage. Er entwickelt seine bis heute umstrittene Theorie der Miasmen und veröffentlicht seine Arbeit: „Die chronischen Krankheiten, ihre eigentümliche Natur und homöopathische Heilung“ (1. Auflage 1828-1830 Leipzig)

     Im Jahr 1829 feiert Hahnemanns mit seinen Schülern sein fünfzigjähriges Doktorjubiläum. Es werden eintausendzweihundert Taler für die Errichtung eines Homöopathischen Krankenhauses gesammelt.

     Während der Choleraepidemie um das Jahre 1830 veröffentlicht er mehrere Schriften über die „Heilung der asiatischen Cholera“ und bestimmt hier die (später ) verifizierten homöopathischen Arzneien für die Behandlung von Cholera, ohne selbst je einen Fall gesehen zu haben.

     Im Jahr 1835 bekommt Hahnemann Besuch von der französischen Malerin Melanie d´Hervilly.

     Er erliegt im hohen Alter von achtzig Jahren dem Charme dieser jungen Frau, heiratet sie und verläßt Köthen zusammen mit ihr, um in Paris zu praktizieren. Hier widmet er sich einer extensiven, sehr erfolgreichen Praxis, beeinflußt die französische Homöopathie und beendet das Manuskript der sechsten Auflage des Organons.

     Hahnemann stirbt am 2. Juli 1843. Er wird auf dem Friedhof von Montmatre begraben. Im Jahre 1898 wird seine Leiche exhumiert. Seine endgültige Ruhestätte findet er auf dem Friedhof Pere Lachaise in Paris unter den „Unsterblichen Frankreichs“ (Im Friedhof rechts durch die Avenue de la Chapelle und dann links dem Chemin de Bassin folgend, in der Sektion neunzehn).

(Quelle: Copyright © Markus Acker 1999)